Bei Frakturen der Hand handelt es sich um einen kompletten Bruch oder eine Bildung eines Spaltes von einem oder mehreren Handwurzelknochen. Eine Fraktur entsteht oft durch einen Sturz auf die Hand oder durch gewaltsame Verdrehungen des Handgelenks. Direkte Gewalteinwirkung durch eine Quetschung oder einen Schlag können Frakturen im Schaftbereich der Mittelhandknochen entstehen lassen. Indirekte Gewalteinwirkung wie Überdehnung oder Längsstauchung führen häufig zu gelenknahen Brüchen mit oder ohne Gelenkbeteiligung.
Neben der Anamnese, um das Ausmaß der sichtbaren Schäden zu klären, gehört eine Röntgenuntersuchung, um Klarheit darüber zu schaffen, ob ein Bruch vorliegt und wie weit das Handgelenk dabei beschädigt wurde. Mit Hilfe der Computertomographie (CT) können frische Frakturen nicht immer erkannt werden. Um zu einer radiologischen Diagnose zu kommen, müssen Kahnbeinaufnahmen routinemäßig durchgeführt werden. Im Zweifelsfall können Vergleichsaufnahmen von der unverletzten Gegenseite angefertigt werden.
Schon bei dem geringsten Verdacht auf einen Bruch sollte die Hand mit einem speziellen Gips ruhig gestellt werden. Je nach Bruch muss dann entschieden werden, ob die Behandlung konservativ oder operativ erfolgen sollte. Eine konservative Behandlung bedeutet, dass der Arm für mehrere Monate ruhig gestellt wird. Um eine exakte Stellung wieder herzustellen, muss eine Verschraubung des Kahnbeins erfolgen. Liegen Frakturen der Mittelhandknochen oder sonstiger Handwurzel- oder Fingerknochen vor, müssen diese manuell mit der Hand eingerichtet werden. Damit dem Patienten die unangenehmen Schmerzen erspart werden, wird die Behandlung unter örtlicher Betäubung oder gegebenenfalls unter Narkose durchgeführt.